Die Herren Punktrichter hatten ihre Meinung zum WM-Kampf im Thaiboxen zwischen Tobias Voss und Ismail El Brouzini wohl exklusiv. DDH, der vor Ort war, berichtet:
Sowohl nach meiner eigenen Wahrnehmung (ich saß unmittelbar am Ring, also hatte eine ähnliche Perspektive wie die Punktrichter) als auch bestärkt durch vielfältige Gespräche mit fachkundigen Beobachtern (darunter langjährige aktive Kampfsportler) im Anschluß an die Veranstaltung drängt sich mir der Eindruck auf, daß sowohl beim Kampf von Shkelcim Ademaj gegen Marcel Hesker als auch beim WM-Fight von Ismail el Brouzini gegen Tobias Voss Urteile der Ring- bzw. Punktrichter getroffen worden sind, die jede Menge Fragen und Ungereimtheiten aufwerfen. Daß Marcel Hesker durch den Ringrichter ausgezählt wurde obwohl dieser längst kampfbereit auf beiden Beinen stand, ist eine so eklatante Fehlentscheidung, daß es schon ein gerüttelt Maß an Dreistigkeit bräuchte, diese auch nur im Nachhinein zu rechtfertigen! Ebenfalls einen Hautgout hat die schwerlich nachvollziehbare (und ja keineswegs einstimmige!) Punktrichterentscheidung im Falle Voss, der in vier der fünf Runden erkennbar dominierte, dessen Gegner während des Kampfes mehrfach den Boden aufsuchte und der zudem so lädiert war, daß er nach dem Kampf auch noch ins Krankenhaus gefahren werden mußte. Ein Schlag Brouzinis auf den Hinterkopf von Tobias Voss wurde ebenfalls nicht gerügt (laut Regelwerk wäre hierfür mindestens eine Verwarnung einschlägig). In beiden Kämpfen war das Urteilsvermögen der vorgeblich „Unparteiischen“ gewissen Eintrübungen ausgesetzt, die sich günstigstenfalls auf Überforderung zurückführen lassen.
Brisant oder doch zumindest bemerkenswert an diesen Vorgängen scheint mir zu sein, daß ausgerechnet die beiden fragwürdigsten, vom Publikum nachvollziehbar mit einhelliger Mißbilligung quittierten Jury-Urteile des Abends sich dramatisch zum Nachteil der beiden Zugpferde und Publikumslieblinge von Workers Hall auswirkten. Hier wird man an den Leitspruch des englischen Hosenbandordens – „Honi soit qui mal y pense!“ („Ein Schelm wer Übles dabei denkt!“) – unweigerlich erinnert. Auch wenn mir für meinen subjektiven Befund keine gerichtsfesten Beweise vorliegen, so läge es nach meinem Dafürhalten doch fernab der Lebenswirklichkeit zu behaupten, an diesem Abend sei bei den letzten beiden Kämpfen alles mit rechten Dingen zugegangen.
Er selbst lässt sich, so wie wir ihn kennen, davon natürlich nicht aus der Bahn werfen. Für seinen nächsten Kampf drücken wir unserm Tobi die Daumen!
Seine Fans und Freunde lässt er auf Facebook wissen:
Hallo Freunde, ich habe erst Mal Abstand gewinnen wollen um etwas zu dem Kampfabend von Samstag zu schreiben. Zuerst möchte ich mich noch Mal bei Allen bedanken die mich an diesem Abend unterstützt haben. Zum Urteil der Punktrichter wollte ich mich nicht direkt nach dem Kampf äußern, bevor ich mir den Kampf auf Video mit zeitlichem Abstand angesehen habe. Ich denke der Kampf ist sehr sehr knapp ausgegangen, dennoch sah ich mich mit einer Runde vorne. Doch ich sehe das ganze sportlich und werde die von Ismail angebotene Revanche annehmen, da auch er einen eindeutigen Sieger haben will. Meinen vollen Respekt an Islmail und seine sportliche Leistung, sowie an seine höfliche Art. Nach dem Kampf war ich natürlich enttäuscht aber wie ihr seht wurde ich schnell wieder aufgemuntert. Oft sind die „Kleinen“ doch die wahrlich „Großen“ im Leben und ich bin Stolz Menschen wie euch hinter mir zu wissen.